Wohngruppe für Kinder und Jugendliche

In der Wohngruppe für Kinder und Jugendliche werden in der Regel 6 Kinder bzw. Jugendliche in einem alltagsorientierten Rahmen betreut. In einem multiprofessionellen Team arbeiten festangestellte MitarbeiterInnen, ergänzt durch zusätzliche Kräfte und Praktikanten, sowie externe sozialtherapeutische Bezugspersonen. All diese MitarbeiterInnen gestalten im Alltag für die Kinder und Jugendlichen einen strukturierten Wechsel zwischen Gemeinschaftsritualen, begleiteten Einzelaktivitäten, offenem Gruppenleben und Phasen des geschützten Alleinseins. Alle lebenspraktischen Notwendigkeiten wie Kochen, Essen, Waschen usw. werden von den pädagogischen MitarbeiterInnen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen bewältigt.

Neben dem Alltagsrahmen der Wohngruppe werden die Kinder und Jugendlichen – die in der Regel zu Anfang nicht regelschulfähig, oft auch kaum gruppenunterrichtsfähig sind – in der „Schule am Ufer“ in Rottenburg gemeinsam mit 2-3 „ambulanten“ Schülern einzeln und in Kleingruppen unterrichtet. Ziel des Unterrichts in der „Schule am Ufer“ ist die Integration in eine öffentliche Schule, wobei die LehrerInnen als KooperationslehrerInnen Übergänge herstellen und begleiten.

Alle Kinder und Jugendlichen haben bis zu drei psychoanalytisch orientierte sozialtherapeutische Einzelstunden mit Bezugspersonen außerhalb des Heims (meist in den Ambulanten Diensten). Zusätzlich finden auf den Einzelfall abgestimmte unterstützende bewegungs-, reit- oder musiktherapeutische Begegnungsangebote statt.

Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Tübingen nimmt einen regelmäßigen psychiatrischen Konsiliardienst für die Kinder und Jugendlichen wahr.

Die MitarbeiterInnen bewahren ihre Einfühlungsfähigkeit und kritische Distanzierungsfähigkeit mit Hilfe eines dichten Netzes von Einzel- und Gruppensupervisionen durch erfahrene PsychoanalytikerInnen und PsychiaterInnen. Vornehmlich in den Supervisionen und in den Einzelstunden ist die Arbeitsweise des Heims im engeren Sinne psychoanalytisch; im Alltag legt unsere Betreuungskonzeption großen Wert darauf, einen klaren sozialpädagogischen Umgangsstil zu bewahren. Dieser wird durch die psychoanalytische Reflexion und Fortbildung in den Supervisionen unterstützt.